Einleitung und Erklärungen zu den Pressemitteilungen

2007-05-19 Hamburger Abendblatt (Regionalteil Norderstedt) (Seite 4)

Seine Liebe gehört dem Mittelalter

Schlagabtausch: Heiko Schulze unterrichtet an der VHS die Technik des Schwertkampfes

Wenn Heiko Schulze durchzieht und das Schwert niedersausen lässt, steckt Kraft und volle Wucht dahinter. Es ist unmöglich, den Schlag in diesem Moment noch abzustoppen - das wäre so, als wollte jemand eine Lokomotive in voller Fahrt auf der Stelle anhalten. Die gut 2,5 Kilogramm schwere Waffe saust auf Matthias Leydecker herabm doch der gerät keineswegs in Panik, sondern pariert den Schlag mit seinem eigenen Schwert. Es klirrt mächtig. Aber der Kampf geht weiter. Es sieht seltsam aus, wie sich zwei Männer im Garten des kleinen Häuschens in Norderstedt belauern und bekämpfen, aber Blut spritzt natürlich nicht. Denn diese Herren leben schließlich heute und nicht im Mittelater. Heute ist das Ganze Schau und hartes Training, früher hingegen blutiger Ernst.

Der Norderstedter Heiko Schulze (36) und der Elmshorner Matthias Leydecker sind Anhänger des mittelalterlichen Schwertkampfes. Bei dem Norderstedter könnten die Gegensätze nicht größer sein: Beruflich ist er Softwareberater für die Versicherungswirtschaft, privat beschäftigt er sich mit dem Mittelalter. Heiko Schulzes Liebe zu dem Leben in früheren Jahrhunderten geht jedoch nicht so weit, dass sie alle Lebensbereich durchdringt: "Ich besuche gerne mittelalterliche Märkte, ziehe Kostüme an und mache dort auch mit, aber auf eine heiße Dusche möchte ich nicht unbedingt verzichten."

Der Besuch eines Mittelaltermarktes war denn auch das Schlüsselerlebnis für den Norderstedter: Als unversehens eine Horde von Männern mit Schwertern aufeinander einschlug, war Heiko Schulze so fasziniert, dass er spontan für sich entschloss, so etwas auch zu versuchen. Das Interesse an den eigenen Wurzeln war ein Ansporn dafür, aber die Technik des Schwertkampfes musste sich Heiko Schulze an Hand von Büchern und Filmen weitgehend alleine beibringen. Ein Hamburger Choreograph brachte ihm die Grundlagen bei, aber er merkte schnell, dass ein Schwertkampf wenig mit dem Säbelrasseln auf der Theaterbühne zu tun hat.

Inzwischen ist er so fit, dass er seine Kenntnisse weiter gibt: An den Volkshochschulen in Henstedt-Ulzburg und Pinneberg lehrt er die Technik des europäischen mittelalterlichen Schwertkampfes. Und das auch aus einem gewissen Eigennutz: So bildet er seine eigenen Gegner aus. Matthias Leydecker zum Beispiel ist ein Schüler des Norderstedter Softwareberaters.

Ein gewisses Maß an Fitness, hohes Konzentrationsvermögen und das genaue Einschätzen der eigenen Kraft sind Voraussetzungen für diesen Sport. "Wer es beherrscht, wird den enormen Adrenalinstoß merken", sagt Heiko Schulze Er besitzt vier Schwerter, die in Osteuropa geschmiedet wurden. Meist Nachbauten von erhaltenen Originalen, bisweilen auch Fantasieprodukte. Die vielen Scharten zeugen von harten Kämpfen.

Nun schlagen Schwertkämpfer natürlich nicht wahllos auf einander ein. Obwohl kein Schlag genau vorgeschrieben ist, muss jede Parade den Angriff abwehren können. Die Kursteilnehmer versuchen es zunächst mit umwickelten Besenstielen, bevor sie mit richtigen Schwertern kämpfen dürfen. Durchgezogen wird ein Schlag nur, wenn der Angreifer auch sicher sein kann, dass der Gegner ihn parieren kann. Es kostet allerdings viel Schweiß und Geduld, bis die Anfänger dieses Stadium erreicht haben. Das klingt alles sehr martialisch, aber ernsthafte Verletzungen hat Heiko Schulze bisher noch nicht erlebt.

Am 23. Juni zeigen Heiko Schulze und fünf seiner Schüler während eines mittelalterlichen Kinderfestes in Kattendorf, dass es durchaus Spaß macht, sich mit richtigen Schwerten zu traktieren. Ansonsten gehen die Vorstellungen des Norderstedters noch weiter: Ihm schwebt vor, eines Tages eine Schule für mittelalterlichen Schwertkampf zu gründen. Das Interesse scheint vorhanden zu sein: Seine VHS-Kurse werden von Frauen und Männern jeder Altersklasse besucht. Weitere Infos unter www.schwertschaukampf.de im Internet.


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