Einleitung und Erklärungen zu den Pressemitteilungen

2007-10-22 Pinneberger Tageblatt (Seite 19)

Klingen kreuzen wie im Mittelalter

Mittelalterliche Märkte locken immer mehr Fans. Wer bereit ist, zu lernen, kann vom Zuschauer zum Akteur werden.

 

"Die historischen Ritter-Filme mit den ewig langen Zweikampf-Szenen haben ziemlich wenig mit der damaligen Wirklichkeit zu tun", erklärt Matthias Leydecker. "Meistens war so ein Aufeinandertreffen zweier mit Schwertern bewaffneter Männer nur von kurzer Dauer: Es ging darum, den Gegner schnell auszuschalten, um selbst zu überleben." Er legt deswegen Wert darauf, dass von Anfang an klar ist, was er und Heiko Schulze an diesem Nachmittag mit ihrem zweitägigen Kurs der Schenefelder Volkshochschule anbieten: "Wir lehren Schwertschaukampf, der Spaß machen und bei dem niemand verletzt werden soll."

Tessa (16), Max, Nathalie (beide 15), Magnus, Lukas und Linus (alle 14) haben sich für diesen Kurs eingetragen. In der Turnhalle der Schule Altgemeinde sitzen sie nun im Kreis auf dem Boden und hören konzentriert der theoretischen Einführung der beiden Kursleiter zu. "Sicherheit ist neben Spaß der zweite wesentliche Bestandteil unseres Unterrichts", betont Heiko Schulze, "wir lernen, uns selbst zu schützen, aber auch dem Gegenüber unsere Angriffe anzuzeigen, damit er sich verteidigen kann."

Auch die Wortwahl betont die Philosophie des Schwertschaukampfs: "Die zweite Person ist nicht unser Gegner, sondern unser Partner", erklärt Schulze. Nach der Einführung folgt die Praxis: Die Jugendlichen umwickeln Rundhölzer mit Rohrisolierungsmaterial, streifen sich Handschuhe mit Lederpolsterung über. Auge in Auge stehen sie sich dann zu zweit gegenüber. Schulze und Leydecker korrigieren die Grundstellung, die jeden Teil des Körpers abdeckende Verteidigungsposition, erklären die Schrittfolgen, die dem sicheren und jederzeit stoppbaren Angriff vorangehen. Erst nach vielen Wiederholungen der Übungen probieren die Teilnehmer den Umgang mit den echten Schwertern.

"Es ist wie eine Choreografie", beschreibt Tessa die Bewegungsreihenfolge, "wir lernen, Schritte und Schläge zu koordinieren." Schon immer habe das Mittelalter sie fasziniert, berichtet die Schülerin: "Es ist spannend, nachzuvollziehen, wie die Menschen damals gelebt haben könnten - ich besitze auch einen Bogen, mit dem ich übe."

Linus will noch einen Schritt weiter gehen: "Ich möchte mir auch eine Gewandung kaufen, mein Zelt auf Mittelaltermärkten aufbauen. Am besten wäre es, mit Gleichgesinnten Schaukampfgruppe zu gründen und bei solchen Veranstaltungen das Gelernte zu zeigen."
Nach zweimal sechs Stunden Klingen kreuzen erhalten die Kursteilnehmer einen Ausweis. "Besitzer dieses Dokuments können sich damit gegenseitig die Beherrschung des sicheren Umgangs mit der Waffe als auch die Kenntnis der Fairness-Regeln bescheinigen", erklären Schulze und Leydecker. Wer allerdings ein richtiger Meister der Schwertschaukampf-Kunst werden wolle, sollte der detaillierten Einführung weitere Lehrstunden folgen lassen. Informationen: www.schwertschaukampf.de

von Berthold Wagner


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