Knall im Kiez
Von Ricarda Nowak
Pünktlich zum ganz großen Knall endete der Sommerschauer. Etwas Anderes als ein perfektes Timing hätte man von Friedhelm Schatz auch nicht erwartet.
Babelsberg. Der Betreiber des Filmparks Babelsberg hatte am Samstagabend zum "Big Bang" hinter die Vulkan-Arena eingeladen. Während der Langen Babelsberger Filmparknacht, zu der nach Veranstalterangaben rund 5000 Gäste kamen, wurden erste spektakuläre Szenen für den neuen Imagefilm des Themenparks gedreht, aus neun Kamerablickwinkeln.
Pyrotechnik-Spezialist Udo Lüttich von der Stuntcrew Babelsberg hatte dafür eigens eine peppige Choreographie entwickelt, die reibungslos funktionierte: Funken sprühten aus Strommasten, Metallfässer flogen umher, Wasserfontänen schossen in die Höhe, Müllcontainer brannten... Ein Helikopter kreiste über der Szenerie, in der 20 unterschiedlich starke Pyro-Effekte zum Einsatz kamen, darunter Gas- und Benzinexplosionen, außerdem Rauchpulver, Nebelmaschinen und sogenannte Flamemaster. 340 Metallfässer, 200 Autoreifen, sechs Tanks sowie 31 wrackige Autos sorgten für hinreichend Schrottplatz-Atmosphäre, in der sich Stuntleute eine kleine, filmreife "Ballerei" lieferten. Ein Auto-Überschlag erfreute die zahlreichen Zaungäste (unter anderem Jungstar Jascha Rust aus "Gute Zeiten, schlechte Zeiten") ebenso wie der von Schatz im Vorfeld als "größte Filmexplosion, die Babelsberg je gesehen hat" angekündigte Knall. Es rummste tatsächlich gewaltig, eine meterhohe Mega-Flamme schoss zwischen den Requisiten hervor. Der Kiez erzitterte jedoch nicht gleich mit, die Anwohner durften aufatmen. Bei der diesjährigen Filmparknacht standen "Stunts ’n Action" im Mittelpunkt, da die Stuntshow im Filmpark ihr 20-jähriges Jubiläum feierte. Kurzer Blick zurück: In den Anfangsjahren gab es noch keine lärmschluckende Vulkan-Arena. Bei bis zu drei Stuntshows lagen die Nerven einiger Nachbarn von der Sandscholle bald blank. Beschwerden gegen das Spektakel waren die Folge. Mit Eröffnung des Vulkans 1999 verstummte die Kritik. Für alle Fans der Stuntshow, die Pyro-Experte Lüttich und Crew-Chef Armin Sauer konzipieren, gab es am Sonnabend eine stimmungsvolle Nachtausgabe.
Wer sich selbst wie ein tollkühnes Schauspielerdouble fühlen wollte, konnte sich in der Mittelalterstadt in die Kunst des Schwertkampfes einführen lassen, vor einer grünen Leinwand (im Fachjargon Green Screen) in der Metropolis-Halle als "Stunt-Rigger" durch die Luft schweben oder als Pistolero auf Luftballons schießen.
Stuntshow-Jubiläum im Filmpark Babelsberg
Nichts weniger als die „wohl größte Filmexplosion, die Babelsberg je gesehen hat“, versprach Filmpark-Chef Friedhelm Schatz Besuchern der Freizeitattraktion am 3. August zur 17. Langen Babelsberger Filmparknacht. Gefeiert wurde auch das20-jährige Jubiläum der Stuntshow – mit 20 pyrotechnischen Effekten, darunter Gas-und Benzinexplosionen samt dem Riesenknall namens „The Big Bang“.
von Bernd Gartenschläger